Aufgabenübersicht
Sicherheitsaufgaben zum Schutz des menschlichen Lebens auf See
- Beobachtung der internationalen Seenotfrequenzen
- Leitung des Notverkehrs
- Peilung des Havaristen und der Hilfsfahrzeuge
- Benachrichtigung amtlicher und privater Stellen, die Hilfe leisten oder die Hilfe veranlassen können
- Benachrichtigung von Presse, Rundfunk und Fernsehen
Kommerzielle Aufgaben
- Funktelegramme
- Funkgespräche
- Funkfernschreiben
Aufgaben zur Sicherung der Navigation
Sicherheitsaufgaben zum Schutz des menschlichen Lebens auf See
Um die Sicherheit auf See zu gewährleisten, wurden ständig die international vereinbarten Seenotfrequenzen weltweit abgehört. Durch Küstenfunkstellen, aber auch von Seefunkstellen.
Die Seenotfrequenzen waren:
500kHz (Telegrafiefunk)
2182kHz (Sprechfunk)
156,8MHz (UKW-Kanal 16, Sprechfunk)
Der Funker an Bord hörte während seiner Wache die Seenotfrequenzen ab. Außerhalb dieser Zeiten aktivierte er einen Autoalarmempfänger, der auf standardisierte Alarmzeichen (s. unten) reagierte und einen entsprechenden Alarm auslöste.
Bei Norddeich Radio waren die Seenotplätze ständig besetzt und somit wurden die Seenotfrequenzen 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr von einem Mitarbeiter abgehört.
Um auch leise Notrufe zu hören gab es die Seenotpausen.
500kHz (Telegrafiefunk) jede Stunde von hh:15 bis hh:18 und hh:45 bis hh:48
2182kHz (Sprechfunk) jede Stunde von hh:00 bis hh:03 und hh:30 bis hh:33
In dieser Zeit durfte auf der Seenotfrequenz nur Notverkehr abgewickelt werden.
Eine Alarmierung wurde im Seefunkdienst ausgelöst, durch ein
Telegrafiefunk-Alarmzeichen auf 500kHz
12 Striche von je 4 Sekunden Dauer im Abstand von 1 Sekunde mit 1300 Hz
oder ein Sprechfunk-Alarmzeichen auf 2182kHz
zwei abwechselnd gesendeten sinusförmigen Tönen von 2200 Hz und 1300 Hz (ähnlich einem Martinshorn) 1 Minute lang
Die Seenotfunkboje (EPIRB = Emergency Position Indicating Radio). Ein selbst-aufschwimmender Sender zur Kennzeichnung einer Seenotposition. Das Gerät schaltet sich beim Eintauchen ins Wasser automatisch ein. Die Aussendung der Boje soll von in der Nähe befindlichen SAR- Flugzeugen, Schiffen oder Küstenfunkstellen gepeilt werden können. An Bord wird die Boje in einer Halterung - meist auf dem Peildeck - so aufgestellt, dass sie beim Untergang eines Schiffes ungehindert aufschwimmen kann. Gesendet wird ein mit 1300 Hz moduliertes A2-Signal auf der Frequenz 2182 kHz. Das Tastverhältnis ist 1 Sek. Senden und 1 Sek. Pause.
Das internationale Notzeichen:
Im Telegrafiefunk: SOS (als Morsezeichen)
Im Sprechfunk: „MAYDAY“
Ist ein Notruf von Norddeich Radio empfangen worden, wurde die sendende Seefunkstelle (od. Seenotfunkboje) sofort angepeilt. Befand sich der Sender in einem international definierten Gebiet in der südlichen Nordsee, war Norddeich Radio zuständig.
International vereinbarte Meldungen zur Sicherheit von See- und Luftfahrzeugen im Sprechfunk auf 2182kHz oder UKW-Kanal 16 (156,8MHz), bzw. per Morse-Code im Telegraphiefunk auf 500kHz | |
Stand: Januar 1981 | |
Notzeichen, anzuwenden bei unmittelbarer Gefahr für Schiff und Besatzung |
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MAYDAY | im Sprechfunk (gesprochen: mädeh) |
SOS | im Telegraphiefunk |
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Dringlichkeitszeichen, anzuwenden bei sehr dringender Meldung über die Sicherheit eines See- oder Luftfahrzeugs oder einer Person |
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PAN PAN | im Sprechfunk (gesprochen: pann pann) |
XXX | im Telegraphiefunk |
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Sicherheitszeichen, anzuwenden bei Ankündigung wichtiger nautischer Warnungen und wichtiger Wetterwarnungen |
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SÉCURITÉ | im Sprechfunk (gesprochen: ssehküriteh) |
TTT | im Telegraphiefunk |
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Anzuwenden beim Anruf durch eine Funkstelle, die eine Notmeldung senden will, sich jedoch nicht selbst in Not befindet (z.B. eine Küstenfunkstelle), dies gilt auch bei Empfang von Zeichen einer Seenotfunkboje | |
MAYDAY RELAY | im Sprechfunk (gesprochen: mähdeh reläh) |
DDD SOS SOS SOS DDD | im Telegraphiefunk |
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Anzuwenden, wenn es nicht mehr nötig ist, völlige Funkstille auf einer für den Notverkehr benutzten Frequenz aufrechtzuzerhalten und ein eingeschränkter Betrieb wieder aufgenommen werden darf | |
PRUDENCE | im Sprechfunk (gesprochen: prüdaanss) |
QUZ | im Telegraphiefunk |
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Anzuwenden, wenn der Notverkehr auf einer für den Notverkehr benutzten Frequenz beendet ist und der normale Betrieb wieder aufgenommen werden darf | |
SILENCE FINI | im Sprechfunk (gesprochen ssilaanss finih) |
QUM | im Telegraphiefunk |
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Die Funkstelle in Not oder die Funkstelle, die den Seenotverkehr leitet (z.B. eine Küstenfunkstelle), darf entweder allen Funkstellen in dem betreffenden Gebiet oder einer Funkstelle, die den Notverkehr stört, Funkstille gebieten. | |
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An alle Funkstellen: | |
AN ALLE FUNKSTELLEN SILENCE MAYDAY |
im Sprechfunk (gesprochen: ssilaanss mähdeh) |
CQ QRT SOS | im Telegraphiefunk |
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An eine Funkstelle (z.B. "Sperber/DCUT" | |
SPERBER SILENCE MAYDAY |
im Sprechfunk (gesprochen: ssilaanss mähdeh) |
DCUT QRT SOS | im Telegraphiefunk |
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Ausserdem kann jede andere Funkstelle Funkstille gebieten, wenn sie es im Interesse der Abwicklung des Notverkehrs für notwendig hält. | |
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An alle Funkstellen: | |
An alle Funkstellen | Im Sprechfunk |
SILENCE DÉTRESSE | |
DELTA ECHO QUEBEC ALFA | (Eigenes Rufzeichen) |
CQ QRT DETRESSE DEQA | im Telegraphiefunk |
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An eine Funkstelle (z.B. "Sperber/DCUT" | |
SPERBER SILENCE DÉTRESSE |
im Sprechfunk (gesprochen: ssilaanss detress) |
DELTA ECHO QUEBEC ALFA | (Eigenes Rufzeichen) |
DCUT QRT DETRESSE DEQA | im Telegraphiefunk |